Kapitel 2
 

Kapitel 2

 

Alec flog durch die Luft und das Glas zerbarste unter seinen Stiefeln, als er das eine Ende des Seils erreicht hatte. Er liess den Griff los und klopfte sich die Scherben seinem Mantel. Alec sah sich um. Der Raum war dunkel und nur der Mondschein erhellte ihn ein wenig, an den Wänden hingen Perserteppiche und diverse Jagdtrophäen. Darunter war auch der Kopf eines Yaks zu sehen. „Diese Mistkerle! Yaks geben die beste Milch auf Erden! Man erschiesst keine solch wundervollen Tiere!“ Kochend vor Wut stampfte Alec durch das Zimmer, öffnete die Tür, trat auf den Flur und schongleich sah er sich zwei Wachmeistern von White Deer gegenüber, welche offenbar den Lärm der brechenden Fensterscheibe gehört hatten. Erneut zog Alec sein Messer und bewusst nicht seine Pistole, um keinen unnötigen Lärm zu verursachen und schlitzte beiden im selben Zug den Bauch auf. Ein leises Gurgeln war zu hören, bevor die Wächter gleichzeitig zu Boden stürzten und dort reglos liegenblieben. „Was ist denn das? Die waren ja höchstens zweite Klasse! Hat White Deer nicht mehr zu bieten als solch zwei nichtsnutzige Sprösslinge zu beauftragen die Korridore zu bewachen? Lächerlich…“ Feixend rannte Alec den Flur entlang und nahm eine Treppe in das obere Stockwerk. Auf halbem Weg wurde er durch fünf, in rotschwarze Uniformen gekleidete, Männern aufgehalten. „Na hoffentlich habt ihr etwas mehr auf dem Kasten als die vor euch!“, schrie der Mann mit dem schwarzen Mantel und schnappte sich mit der einen Hand eine Pistole und mit der anderen seinen Revolver und feuerte je einen Schuss ab. Die Wachmänner sprangen zur Seite, holten ebenfalls ihre Waffen heraus und einer von ihnen schleuderte einen Wurfstern nach Alec, dem er geschickt auswich. Alec feuerte erneut acht nacheinander folgende Bleikugeln ab, welche die Bahn zu ihren Zielen fanden. Drei der fünf Uniformierten brachen zusammen während die anderen Beiden erschrocken ihnen dabei zusahen. Alec griff in eine Tasche an seinem Gürtel, packte eine Bombe und warf diese direkt in das Gesicht des grösseren Wachmanns und trat rasch einige Schritte zurück. Die Bombe explodierte, zerfetze das Gesicht und riss gleichzeitig den zweiten Mann in den Tod. Staub rieselte von der Decke und Alec genoss die Nachwirkungen der Bombe und blieb schliesslich in der Stille stehen. „Hach… Ich konnte mich einfach nicht zurück halten. Jetzt habe ich aber einen schönen Lärm veranstaltet… Ich bin doch ein Volltrottel!“, belächelte er sich selbst. Er hob den Kopf und bahnte sich einen Weg durch die Staubwade vor ihm, schritt um eine Ecke, schaute in einige Räume, zerschmetterte mit der Faust einige Überwachungskameras und fand sich schliesslich vor einer dicken Marmortüre wieder. Sie machte einen stabilen Eindruck und war durch Acht Schlösser und Stangen verschlossen. „Hier muss wohl mein toller Kollege gefangen sein…“ Alec klopfte mit dem Fingerknöchel gegen die Wand und die Stangen und meinte:„Scheinen sehr stabil zu sein. Schade um den teuren Marmor aber Pech.“

Er packte zwei weitere Bomben aus, legte eine auf den Türgriff, die andere auf den Boden, gleich neben der untersten Stange, eilte zum anderen Ende des Korridors und zielte mit seinem Revolver auf die untere Bombe und betätigte den Abzug. Die untere Bombe ging in die Luft und durch die Explosion wurde auch der zweite Sprengkörper aktiviert und es erklangen laute Knalle und unter roten, gelben und blauen Funken wurde die Türe zertrümmert. Alec kratzte sich am Kopf und schaute mit schiefem Blick dem kleinen Feuerwerk zu, welches sich vor seinen Augen veranstaltete. Danne hatte seine Finger wieder Mal nicht von Alec`s Sachen lassen können und hatte an der Bombe herumgebastelt. Als sich der Rauch etwas gelegt hatte, stieg Alec durch das Loch im Marmor und fand sich in einem kleinen Raum mit einem breiten Fenster wieder. Der Mondschein erhellte auch dieses Zimmer und offenbarte die Sicht auf einen breiten Stuhl. Ein ausgemergelter Mann mit langen dunkelbraunen Haaren und schiefen gelben Zähnen war auf ihn gefesselt. Die Bartstoppeln des Mannes zeugten von seiner langen Gefangenschaft bei White Deer. Seine Arme und Beine waren durch Metallschienen an den Sessel geschnallt und ein eisernes Stück, welches einer Schüssel ähnelte lag über seinem Kopf und verdeckte das halbe Gesicht. Sein Körper wurde mit einem Sicherheitsbügel, wie man ihn von den Bahnen auf dem Rummel her kannte an den Stuhl gepresst.

Alec ging auf den Gefesselten zu und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. „Du niederträchtiges Scheusal! Was hast du diesem Abschaum erzählt, hä! Haben sie dich weich geschlagen? Konntest du dieses Mal nicht zu deiner Mami flüchten und darauf hoffen, dass deine stinkenden Untertanen dir zur Hilfe eilen? Nein… Aber ich bin gekommen!“, fauchte Alec. „Ach… Diese Stimme kenne ich doch! Das ist dieser Alec Shay, von dem so viele reden. Soll ein blutrünstiger Psychopath sein, der seine Arbeit als Auftragskiller allerdings nicht übel erledigt. Hab ich recht?“, kicherte Mizuka Hoshiro und entblösste seine Reihe gelber Zähne. Alec nickte, unter dem Wissen, dass der geknebelte Mann ihn nicht sehen konnte und hielt ihm seinen Revolver unter das Kinn. „Was hast du ihnen alles erzählt? Na los, sag schon!“, zischte Alec und der Gefangene erwiderte: „Ich hab nur so viel erzählt wie ich musste und für richtig hielt.“ „Geht’s auch genauer?! Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit!“ Hoshiro kicherte erneut und lachte schliesslich laut los. „Dummer Junge! Ich kann ihnen alles erzählen wenn ich möchte. Ich brauche nur diesen Knopf hier zu drücken und schon stehen sie vor der Tür. Im Grunde ist der Knopf dafür gedacht, dass ich sie rufen kann, falls ich doch noch etwas mitteilen möchte, aber man kann ihn auch missbrauchen… Sie würden mich freilassen, da bin ich mir sicher, wenn ich ihnen dich statt mich anbiete. Wenn ich kooperiere bin ich da fein raus. Hihihi!“ Alec erblasste und blickte auf den roten Knopf unter Hoshino`s Finger, welche diesen liebevoll streichelten. „Das wagst du nicht! Du bist zwar niederträchtig, aber ein solches Weichei und Kollegenschwein bist nicht mal du. Ich werde dich töten falls du es tust, also sag mir jetzt alles was du erzählt hast und du bleibst am Leben!“, drohte Alec. „Tut mir leid mein Lieber, aber du hast wohl falsch gelegen.“ Mit diesen Worten drückte der Gefangene den Knopf und eine schallende Sirene ertönte. Aus allen Löchern stoben Mitarbeiter von White Deer und schon war Alec von ihnen umzingelt.

„Falsch gehandelt!“, zischte Alec, betätigte den Abzug, die Kugel schoss in den Kopf von Mizuka Hoshino und zertrümmerte sein Gehirn. Pfeilschnell hatte Alec ein paar Wurfsterne in seiner Tasche gepackt und gegen seine Gegner geworfen. Die erste Reihe der Wachmänner stürzte zu Boden, doch ihr Platz wurde bereits wieder von neuen Männern eingenommen. Drei Messer flogen haarschaft an seinem Kopf vorbei und eines von ihnen hinterliess einen tiefen Schnitt in Alec`s Wange. Mit seinem Revolver und seiner Pistole brachte er weitere Mitglieder zum Fall, handelte sich dafür einen Streifschuss am linken Arm und einige Faustschläge im Bauch ein. Er steckte seine Waffen in die Schlaufe am Gürtel zurück, backte einer der umliegenden Männer und schiss ihn durch die Scheibe aus dem Fenster. Mit gezielten Tritten und Schlägen prügelte er die Wachmänner in seiner Umgebung K.O. und befreite sich mit seinem Messer von Zweien, die ihn von hinten gepackt hatten. In einem kurzen Augenblick des Verschnaufens hörte man ein „Klock“ dann ein laufendes Ticken. Alec schaute sich um und entdeckte einen Meter von ihm entfernt eine Zeitbombe. „Verdammt nochmal! Wollt ihr uns alle umbringen?!“ Er rannte auf sie zu und kickte sie mit aller Kraft aus dem Fenster. Die tickende Bombe schoss durch das Loch in der Scheibe, durch die kurz zuvor der Mann geflogen war, flog über das Gelände und schlug wenige Meter neben einer Eiche auf dem Boden auf. Alec`s Augen weiteten sich. Was er da sah, liess sein Herz erstarren und Furcht kam in ihm auf.

Die Eiche, an dem die Bombe gefallen war, war keine andere als die Eiche, neben der er zuvor seinen Chevrolet Impala abgestellt hatte. „NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!“, schrie Alec und krallte sich mit den Fingernägeln in die Wange. Eine laute Explosion hallte durch die Strassen und der halbe Baumstamm war weggesprengt und sein geliebtes Auto war auf der einen Seite angekohlt. „Puh…Es war keine Bombe mit sehr hohem Sprengstoffgehalt…“ Alec rieb sich den Schweiss von der Stirn und plötzlich stockte ihm der Atem. Die Eiche begann zu kippen. Zuerst ganz sachte, dann immer schneller und krachte schliesslich auf den Kofferraum des schwarzen Autos. „Ääääääääähhhhhhhhhhhhhhh!“, kreischte Alec wie ein Mädchen! „Süsse! Mein Schatz! Was haben sie dir angetan!“

Langsam, ganz langsam drehte sich Alec wieder seinen Gegnern zu. Seine Augen funkelten und traten hervor. Die Kiefer waren hart aufeinander gepresst und seine Zähne kamen zum Vorschein. Aus seiner Mimik liess sich schliessen, dass er jeden Moment Feuer speien würde. Er schrie, er fauchte und brüllte. In einer unbeschreiblichen Wut metzelte er seine Angreifer nieder und in seinem Wahn kannte er keine Gnade. Das Blut spritze in alle Richtungen und besudelte die Wände um ihn herum. Sein schwarzer Mantel flatterte in der Luft und das letze was die Opfer sahen, war ein, von Schmerzen und Hass erfülltes Gesicht, bevor sie zum letzen Mal ihre Augen schlossen. Die Mitglieder von White Deer wehrten sich mit Leibeskräften, feuerten wild um sich, trafen zum Teil auch ihre eigenen Kollegen und flohen schliesslich aus dem Raum und verschwanden in der Dunkelheit.

Langsam legte sich Stille um Alec. Er stand ruhig da, machte keinen Wank und das einzige was sich bewegte war das Blut welches von seinen Kleidern und Waffen tropfte und aus den Körpern der umliegenden Leichen floss. Auf ihren Gesichtern war das blanke Entsetzen abgebildet und erst nach einigen Minuten schleppte sich Alec aus dem Raum. Es war weit und breit niemand zu sehen, es hatten alle die Flucht ergriffen. Langsam lief er aus dem Gebäude hinaus und durchquerte das Gelände. Wenn ihm einer der Dobermänner zu nahe kam, wurde auch dieser kaltblütig mit einem Schuss seines Revolvers durch das Herz getötet. Das Haupttor war durch die Sprengkraft der Bombe ebenfalls leicht verbogen und so konnte sich Alec durch die Gitterstäbe quetschen und ging ganz langsam auf sein beschädigtes Auto, zu und strich vorsichtig über den zerkratzten Lack. Mit enormem Kraftaufwand schob er den Baumstamm ab dem Kofferraum, welcher mit einem dumpfen Knall auf dem Boden aufschlug, und betrachtete sein mitgenommenes, sonst immer schön gepflegtes Auto. Alec sank auf die Knie. Immer noch eine Hand an dem Auto haltend, kugelte ihm eine einsame Träne über die Wange, hinab zu seinem Kinn und tropfte schliesslich auf den Boden. Alec schrie aus Leibeskräften und verfluchte die Götter, wenn es denn solche gab, kickte mit aller Kraft mit dem Fuss in den Baumstamm, was einen stechenden Schmerz in seinem grossen Zehen verursachte und begann erneut zu fluchen. Alec kochte vor Wut, riss die Autotür auf, setzte sich auf den Fahrersitz und schloss die Tür wieder, allerdings mit einer Sanftheit wie ein Anderer sein neugeborenes Kind streicheln würde. Er steckte den Schlüssel rein, drehte ihn und löste die Handbremse. Dem Chevrolet Impala entfuhr ein lautes Stöhnen, bevor der Motor ansprang und Alec trat aufs Gaspedal. Die Reifen begannen sich zu drehen und der schwarze Schrotthaufen setze sich in Bewegung, auf dem Weg zu Danne`s Bar; Dark Poker.

 

Die Reifen rollten über den Asphalt, die Häuser schnellten an dem Auto vorbei und Alec hatte seinen Blick in die Ferne gerichtet. In dem Stadtviertel brannten keine Lichter mehr und alle Fensterläden waren geschlossen. Ein streunender Hund rannte schnell hinder dem Auto vorbei und bald schon hatte Alec und sein Chevrolet Impala die Stadt und somit den gestürzten Stützpunkt von White Deer hinter sich gelassen.

Der Boden bestand aus Erde und Schlamm, welcher zur Seite spritze als der Wagen darüber fuhr. Alec kümmerte es nicht mehr gross, ob sein Wagen jetzt auch noch schmutzig war. Er wollte etwas überlegen, konnte seine Gedanken aber nicht sammeln und alles was sich in seinem Kopf abspielte war die Szene, als er die Bombe aus dem Fenster warf, der Baum kippte und sein demoliertes Fahrzeug. Die Zeit flog dahin, die Sonne bahnte sich bereits einen Weg über den Horizont und Alec konnte endlich wieder klarer Denken und sah sich um. Er kannte dieses Gebiet und entdeckte neben sich Zuggleise. Der Chevrolet wurde langsamer, als er das Bahnhofsgebäude erreichte und blieb schliesslich vor einer Bank, auf der eine zerknautschte Person lag stehen. Die Person bewegte sich ein bisschen, rieb sich die Augen und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Schwankend erhob sich der blondhaarige Mann und klopfte sich den Staub von der Jacke. Danne sah sich um und richtete seine Augen zuerst auf den schwarzen Schrotthaufen namens Chevrolet Impala und anschliessend auf seinen Fahrer und Besitzer, Alec. Mit einem Mal war Danne völlig wach und sein Gesicht lief rot an. „Du verdammter Dreckssack! Was fällt dir eigentlich ein mich an einem Bahnhof abzusetzen an dem nur einmal am Tag ein Zug fährt! Du hast sie wohl nicht mehr alle!“ Alec zog eine Augenbraue hoch, öffnete die Tür zum Beifahrersitz, nickte von Danne zum Sitz und sagte gelassen: „Pech. Ich hatte es eilig und du bist selbst schuld, wenn du dich um solch eine Uhrzeit im Wald herumtreibst mit einem dahergelaufenen Flittchen!“ „Was soll das heissen?!“, brause Danne auf. Alec legte eine Hand auf Danne`s Schultern und fragte energisch: „Ist jetzt auch egal. Kannst du das wieder herstellen?“ Er deutete auf den Kofferraum des Chevrolet Impala. Danne`s Augen weiteten sich. „Meine Fresse, was hast du mit deinem Auto angestellt! Ich hab ihn dir geschenkt und das ist dein Dank dafür?!“ Alec wurde zornig: „Verdammt nochmal, ich war bei White Deer und ein Baumstamm ist auf mein Schatz gefallen! Du weißt gar nicht was ich mir seit do für Sorgen mache! Aber du kannst es doch reparieren, nicht?“ Danne`s Augenpartie zuckte. Es war ihm anzusehen, dass er sich ungeheuerlich konzentrieren musste um nicht zu schreien und nickte dafür nur. „Poah! Ich liebe dich! Du bist mein Held! Hörst du mein Schnittchen? Du wirst wieder gesund!“, rief Alec voller Freude und tätschelte das Ablagebrett vor dem Steuerrad. Danne rollte die Augen, während Alec den Motor anliess und davonbrauste.

Während der Fahrt erzählte Alec seinem Freund in allen Einzelheiten von der vergangenen Nacht bei White Deer. Auch von seinem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus, der Schiesserei und den Hunden. Danne`s Kommentare waren kurz aber zeigten Interesse. „Aber hör mal Alec…“ „Was ist?“, fragte Alec etwas genervt, weil Danne ihn bei seiner Schilderung unterbrochen hatte. „Wieso hast du eigentlich nicht gleich rumgeballert, sonder zuerst das Messer gezückt. Alec schaute ihn verdutzt an und antwortete: „Ist das nicht offensichtlich? Ich wollte möglichst keinen Lärm machen, sodass ich unbeschadet davon komme! Kurz dem Verräter den Hals durchschneiden und weg wäre ich wieder gewesen.“ „Naja, dein Plan ist wohl ziemlich in die Hosen gegangen. Du hast eine unschuldige Frau ermordet, in der Gegend herumgeballert und dein Auto zerstört!“ Alec schnaubte bei der Erwähnung seines Wagens und beendete somit die Konversation. Den Rest der Fahrt legten sie stumm zurück und Danne liess nach einer Weile des Schweigens Musik von Bob Marley laufen. Alec schnaubte erneut, tolerierte aber den fürchterlichen Musikgeschmack Danne`s.

 

Der Chevrolet Impala 67 fuhr auf dem Kiesplatz vor Dark Poker vor und Alec parkierte ihn am Rande eines Blechhaufens. Danne stieg aus, und Alec folgte ihm in die Bar. Der Blondhaarige stand hinter die Bar und goss sich ein Glas Vodka ein. „Und was ist mit meiner Karre?“, fragte Alec. „Die repariere ich morgen, wenn ich Zeit habe…“, antwortete Danne und leerte das Glas in einem Zug. Alec drückte Danne die Vodkaflasche an die Brust und zischte: „Sofort Danne! Du reparierst mein Schmuckstück sofort!“ Danne`s Blick verfinsterte sich, drehte auf dem Absatz um, packte sich die Werkzeugkiste aus einem Schrank nebenan und verschwand im Licht der aufgehenden Sonne. „Ich genehmige mir etwas von deinem Alkohol. In Ordnung?“, rief Alec ihm nach, doch er bekam keine Antwort mehr und zuckte mit den Schulter. „Das fasse ich mal als „Ja“ auf.“ Er hörte wie Danne draussen fluchte und in der Werkzeugkiste wühlte. Alec griff nach einer Flasche Sherry, steckte sie sich in den Mund, nahm auf einem Barhocker platz und stillte erstmals seinen Durst mit der ersten Flasche.

Danne fluchte erneut, als er sich an die Arbeit machte. Er schweisste die rissige Röhre des Auspuffs wieder zusammen, stellte wieder einen ebenen Kofferraum her, flickte die Löcher im Polster, erneuerte das Schloss zum Kofferraum, setze eine neue Heckscheibe ein, erneuerte den Lack und brachte die Lichter wieder zum laufen. Die Sonne kletterte währenddessen weiter in die Höhe und als das gleissende Sonnenlicht auf Danne`s Rücken brannte und ihm der Schweiss von der Stirn tropfte war er fertig. Der Chevrolet Impala glänzte wie neu und Danne schleppte sich zurück in die Bar um Alec die freudige Nachricht zu überbringen. Er öffnete die Tür zu Dark Poker, trat ein und erstarrte. Der Boden war übersät mit Flaschen aller erdenklichen Sorten Alkohol. Nur waren alle leer. Ein wankender und leise vor sich hin summender Alec sass auf dem Barhöcker und exte gerade eine weitere Schnapsflasche. Er hatte rote Wangen und seinem Blick nach zu urteilen hatte er mehr als einen über den Durst getrunken. „Was zur Hölle…“, Danne traute seinen Augen nicht. „Du mieser Alkmörder! Du hast meinen ganzen Vorrat leer gesoffen! Was soll ich jetzt den Gästen anbieten!“ Danne schrie die ganze Bude nieder, rastete völlig aus und depperte Alec eine mit einer leeren Flasche vom Boden über den Kopf. Das Glas zerberstete und Alec kippte vom Barhöcker und schlug hart auf dem Steinboden auf. Danne atmete schwer, kochend vor Wut und pfefferte weitere leere Flaschen durch die Gegend und exte aus Frust gleich auch noch eine Flasche Sherry.

 

 

 

-Wumm-

 

 

„Du mieses Drecksstück! Was habe ich dir gesagt? Du hast in der Küche nichts verloren, ausser wenn du den Abwasch machen musst!“ Eine pummelige Frau, mit braunen lockigen Haaren, schrie gerade durch das ganze Waisenhaus und schlug wie eine Furie auf einen kleinen schwarzhaarigen Jungen ein. Ihr Gesicht war knallrot angelaufen und die Kochkelle, war bereits mit Blut bespritzt. „Du widerst mich an! Schon nur wenn ich dein Gesicht sehe! Verschwinde aus meinem Blickfeld oder du wirst den Tag bereuen, an dem du noch einmal im Vorratsschrank wühltest! Die nächsten zwei Tage gibt es kein Essen für dich! Wenn du willst kannst du die Ratten unter deiner Matratze anbeissen und sonst verhungere doch, du elendiger Wicht…“, schrie die Frau namens Mrs. Methhock. Der kleine Junge hatte die Hände über den Kopf geschlungen und wimmerte leise. Nach einem erneuten Tritt in den Unterlaib des Knaben watschelte die Frau von dannen. Alec hustete und spuckte. Aus seiner Nase tropfte warme rote Flüssigkeit, seine Lippen waren aufgeplatzt und sein ganzer Körper schmerzte von der erneuten Tracht Prügel. Die blauen und violetten-grünen Flecken auf seiner Haut von vergangener Woche waren noch nicht verheilt, als heute bereits die neuen kamen. Der gepeinigte Bursche setzte sich auf und rieb sich den Kopf. „Verdammtes Miststück…“, fluchte er und stand auf. Seine Knie waren noch etwas wackelig und so torkelte er wie ein Betrunkener durch die Küche zur Türe, nicht ohne noch einen Laib Brot unter sein zerfetztes Shirt zu stecken. Da sein Körper so abgemagert war, wurde das Gebäck nicht entdeckt und Alec konnte es ungehindert in seine Kammer schmuggeln. Er setze sich auf sein Bett und riss mit den Zähnen ein Stück Brot ab und verschlang es gierig. Die letzen Tage hatte er sich nur von einem Teller Suppe mit Klössen ernährt, immer noch die Strafe von den letzen Wochen. Der Junge hatte viele Regeln gebrochen und gestern beim Abwaschen wieder ausversehen fünf Teller fallen gelassen. Dies hatte ihm eine weitere Ohrfeige kassieren lassen und ein zusätzlicher Tag mit nur einem Teller Suppe und Klössen. Alec war ein Rebell, wenn es um Dinge ging die ihm nicht passten. Seit seiner „Einlieferung in die Hölle“ vor fünf Jahren, wie er den Zuzug in das Waisenhaus nannte, hatte er mit Bedacht darauf geachtet, nichts freiwillig zu tun und auch ja nicht freundlich zu sein. Dieses Benehmen hatte ihm auf Dauer auch keinen einzigen Freund unter den Kindern, welche dort auch ihr jämmerliches Dasein fristeten, beschert. Alec war als gewalttätiger, psychisch gestörter Unruhestifter bekannt, obwohl er den Kindern nie etwas getan hatte. Die Einzigen, welche unter seiner Rebellion zu Leiden hatten waren die Aufseher und der Rektor des Heimes. Es wurde gemunkelt dass Alec eine Affäre mit dem Rektor hatte, da der Leitende sich immer in den Schritt fasste, wenn ihm Alec über den Weg lief und ihm zuzwinkerte. Alec war dann jeweils schneller gelaufen, doch er konnte den Blick des Rektors immer in seinem Nacken spüren. Oftmals hatte er ihn auch gebeten in sein Büro zu kommen, doch bis jetzt konnte er sich noch jedes Mal davor drücken.

 

Alec steckte den Rest des Brotes in sein Kopfkissen, da er sowieso nicht zu befürchten hatte, dass jemand sein Bett machen würde und huschte zum Fenster. Die Sonne war bereits untergegangen und er blickte in die Finsternis der Nacht und lauschte den Geräuschen der Nacht. Es zirpten Grillen und in der Ferne hörte er einen Uhu. Nicht weit von dem Waisenhaus entfernt war ein Stück Wald, welches die Kinder nicht betreten durften. Alec tat es trotzdem und er fühlte sich dort wohler und sicherer als irgendwo sonst auf dem Areal der Hölle. Alec hatte sich dort eine Art Wohnung eingerichtet. Er hatte in wochenlanger Arbeit ein Baumhaus in der Mitte des Waldes gebaut und es mit der Zeit häuslich eingerichtet. Er hatte Nägel und Hammer aus dem Keller geklaut, sowie ein paar Wolldecken, ein Seil und ein Taschenmesser. In das Seil hatte er mehrere Knoten gemacht, sodass er sich an diesen halten konnte, um auf den Baum seines Baumhauses zu klettern. Dort konnte er sich gut verkriechen, wenn sie eigentlich einen Marsch hinter sich hätten bringen müssen, oder er wie so oft zusammengeschlagen wurde. Bis jetzt hatte ihn dort noch niemand gefunden und wenn Alec weiterhin so vorsichtig war wie bisher, würde dies auch noch lange so bleiben.

 

Alec blinzelte und wandte sein Blick von dem Stück Wald und legte sich in seine Pritsche. Das Holz knarrte leise, als er es sich darauf bequem machte. Neben ihm schnarchten seine Zimmergenossen und Alec zog wie gewohnt die Decke über sein Gesicht, um das Schnarchen etwas zu übertönen. Er konnte kaum einschlafen, wenn er ein monotones Geräusch vernahm. Alec hatte allgemein ein sehr leichter Schlaf, aus dem er auch gerissen wurde, wenn sich jemand mit einem lauten Schnarcher auf die andere Seite drehte. Er wusste, dies würde wiedermal eine lange Nacht geben und drehte sich auf den Bauch. Mit offenen Augen blinzelte er durch die Dunkelheit. Das Zimmer wurde vom Mondschein etwas erhellt und Alec betrachtete die Zeichnung des Mondes. Er überlegte sich, ob man in der Nacht vom Mond aus auch solch eine tolle Aussicht auf die Erde habe, wie er jetzt auf den Mond. Die Lichtstahle warfen schemenhafte Gestalten an die Wände und Alec begann Bilder aus ihnen zu sehen, bis er schliesslich so müde war und einschlief.

 

Am nächsten Morgen wurde Alec durch lautes Geschrei geweckt. Die pummelige Frau war mit Pfanne und Kelle durch die Schlafstetten gepoltert und schlug wie wild mit der Kelle auf den Topf ein, wodurch ein nerv tötendes Klirren verursacht wurde. So lief die morgendliche Weckphase immer ab und die Kinder rieben sich die Augen, gähnten und begannen sich anzuziehen. Nur Alec blieb so lange liegen, bis Mrs. Methhock mit der Kelle auf seine Finger schlug (das einzige, was von Alec unter der Bettdecke hervor schaute). Alec zischte leise, stand dann aber doch wiederwillig auf und ging zum Frühstück hinunter. Oder wie man diesen Teller voll matschigem Gerstenbrei nennen sollte. Der schwarzhaarige Junge würgte seinen Anteil mit Wiederwillen hinunter und musste bei jedem Bissen darauf achten, dass das ganze Essen nicht wieder auf direkten Weg zurück kam, aus dem es in seinen Magen gekommen war. Der letze Löffel war hinuntergeschluckt und Alec erhob sich und ging ins Bad. Dort waren bereits einige Jungs versammelt und lachten. Alec war neugierig und trat näher. Die Knaben hatten einen Kreis um eine Toilette gebildet und einer von ihnen drückte gerade das Gesicht eines Jungens mit Hornbrille in die Kloschüssel. Der Bursche schnappte nach Luft, als er für kurze Zeit aus seinem Elend befreit wurde, um gleich danach wieder in der braunen Brühe des Klos auszuharren. Alec schüttelte den Kopf und schlenderte weiter. Er hatte es aufgegeben irgendjemandem zu helfen. Ihm wurde schliesslich auch nie geholfen, und wenn er aus einer Laune hinaus jemanden gerettet hatte, wurde er von den Tätern angegriffen und der Errettete stellte sich auch gegen ihn, um auf keinen Fall als sein Verbündeter da zustehen. Alec wusste auch nicht genau was sie alle gegen ihn hatten, doch im Grunde genommen hatte es ihn nach der ersten Woche im Heim auch nicht mehr gross gekümmert, da es von Anfang an so war. Alec stellte sich vor ein Waschbecken, griff nach einem Lappen und begann sich das Gesicht und den Oberkörper zu waschen. Das kühle Nass tat ihm gut, nach den Schlägen des letzen Abends. Er begutachtete seinen Körper und tastete nach den blauen Flecken. Er zuckte zusammen, als er über einen besonders grossen und dunkelvioletten Bluterguss fuhr. „Verdammte Scheisse!“, fluchte Alec. Damit hatte er die Aufmerksamkeit der Gruppe von Burschen erweckt, welche ihn daraufhin musterten und noch lauter zu lachen begangen, als sie seinen geprügelten Körper sahen. Der Betroffene schwenke nur seinen Kopf zur Seite, strich sich das Haar aus dem Gesicht, blickte die Bande böse an, zog sich ein frisches T-Shirt über den Kopf und verliess die Waschkammer. Er schritt durch den Gang, rannte eine Wendeltreppe hinunter, durchquerte den Eingangsbereich und quetschte sich durch einen Fenster, welches leicht geöffnet war. Alec sprang vom Fenstersims ins Gras und rannte über die Wiese zum Wald. Bevor er den Wald betrat blickte er noch über die Schulter, um zu sehen ob ihn niemand bemerkt hatte und spurtete schliesslich in die Tiefen des Waldes.

 

Nach einigen Minuten laufen kam er zu seinem Ziel. Er war nun dicht in den Wald eingedrungen und stand vor einem Baumhaus. Es war dunkelbraun, von den Jahren, welche es nun schon dort war, war es gekennzeichnet mit Spinnweben und Kerben im Holz. Das Dach war mit grossen Rindenstücken, Zweigen und Laub gebastelt worden. Nur ein kleines Fenster war vorhanden und ein Loch im Boden der Baumhütte, welches jeweils von einer besonders grossen Rinde bedeckt wurde.

 

Alec schüttelte den schmalen Stamm einer nebenstehenden Eiche und ein dickes Seil fiel mit lautem Getöse hinunter. Der Junge sprang zur Seite, bevor ihn das Seil am Kopf erwischte. Es hatte etwas gebrauch, bis Alec den Dreh draussen hatte, wie er dem Seil jeweils entgehen konnte, da es immer etwas anders fiel und auch nicht jedes Mal am gleichen Ort gelagert wurde. Alec rupfte kräftig am Seil, um zu prüfen ob es noch an Baumhaus hielt. In das Tau waren in regelmässigen Abständen Knoten gemacht worden, durch die sich der Bursche nun in die Höhe schwang. Durch das ofte Klettern war Alec`s Armmuskulatur trainiert worden und auch sonst kam für ihn Training nicht zu kurz. Im Waisenhaus hatte man keine Hobbys. Entweder musste man abwaschen, die Klos putzen, den Boden schruppen, die Fenster säubern oder eine andere Hausarbeit erledigen. Nur selten war da Zeit für sich selbst, doch Alec verschaffte sich jeweils etwas mehr Zeit für sich, als ihm zustünde. Diesen Augenblick verbrachte er abseits von den anderen und in weiter Entfernung vom Waisenhaus: in seiner Baumhütte.

Alec schob die Rinde, die das Loch bedeckte mit einer Hand zur Seite und stieg hindurch. Es zeigte ihm einen luftigen Raum, von etwa vier auf vier Metern. Die Höhe war so eingeplant, dass Alec ohne Probleme stehen und sogar etwas hüpfen konnte. In einer Ecke lagen mehr oder weniger weiche Decken, die seine Couch bildeten und einige Messer und Nägel steckten in einem Baumstumpf nebenan. Alec hatte sich einen kleinen Tisch gebastelt, der ihm etwa bis zu den Knien kam und davor ein geklautes Kissen gelegt und ein grosser Teil des Baumhauses nahm seine Holzschnitzerei in Anspruch. Mit den Küchenmessern bearbeitete er gerne das Holz und schnitze Skulpturen und vor allem Waffen. Mit Vorliebe griff er zum Messer und liess eine Pumpgun entstehen, oder eine Schrotflinte. Seine fertiggestellten Meisterwerke wurden dann jeweils auf ein, etwas wackliges, Bücherregal gestellt und mit Steinen so in Pose gebracht, dass man sie sehen konnte. Neben dem Regal stand ein Schwert. Es hatte mehrere Wochen gedauert, bis er das geeignete Holz gefunden hatte, dann nochmals viele Wochen bis der Grundriss entstanden war und dann kamen noch die aufwendigen Verzierungen hinzu und der letze Schliff der Klinge. Auch dieses war aus Holz gefertigt, endete in einer geschwungenen Spitze und die prachtvolle Musterung im Griff gab dem Schwert den letzen Kick. Alec packte das Schwert, legte es in ein Lacken, band ein Seil um den Lacken und liess es daran durch die Luke im Boden wieder auf den Erdboden gleiten. Kurz danach kletterte Alec selbst den Strick wieder hinunter und packte sein Goldstück wieder aus. Er wog das Schwert in den Händen, worauf er es gleich mit dem ersten Schlag durch die Luft sausen liess. „Noch so gut wie neu.“, grinste Alec. Er hob das Schwert auf seine Schultern, griff mit beiden Händen je ein Ende des Holzes und drehte seinen Oberkörper von einer Seite zur andern. Jedes Mal, bevor er die Richtung änderte verharrte er eine Weile in dieser Position, damit seine Muskeln gut gedehnt wurden. Nach einigen Wiederholungen legte er das Schwert bei Seite und dehnte er seine Beine, wie er es manchmal im Fernsehen bei Fussballspielen gesehen hatte. An besonderen Anlässen, durften die Kinder nämlich Fernsehen. Zum Beispiel an Geburtstagen oder Festen.

 

Alec griff im Stehen nach seinen Füssen, berührte sogar den Boden, richtete sich langsam wieder auf und liess sich nach hinten kippen um sich kurz danach mit den Händen wieder aufzufangen. Sein Körper bildete eine kleine Brücke und seine Rippen kamen zum Vorschein. Mit einem Ruck und viel Körperbeherrschung stiess er sich mit den Beinen vom Boden ab und ging in den Handstand. In dieser Stellung spreizte er seine Beine soweit er konnte und liess seine Ellenbogen langsam einknicken. Alec`s Nase erreichte fast den erdigen Boden, als er sich wieder in die Höhe stämmte. Auch diese Übung wiederholte er mehrmals, bis ihm der Schweiss vom Kinn tropfte und er wieder aufrecht stand.

Er ging in die Hocke, packte sein Schwert und liess es langsam von der einen Seite zur anderen gleiten, holte zum Schlag aus, schwang es allerdings kurz vor den Aufprall nach rechts und hechtete selbst zur Seite. Mit einer runden Rolle, fing er den Sturz geschickt ab, stoss sich am nahegelegenen Baum ab und sprang mit erhobenem Schwert auf eine kleine Blume zu. Kurz vor dem Aufprall blockte Alec den Schlag ab und liess das Holzschwert sachte das Blümchen berühren. Er kniete nieder, legte seine Waffe neben sich und stupste die Pflanze leicht an. Sie kippte nach hinten und schwang wieder hervor. Sie war etwa so hoch wie Alec`s Handbreite. Der Stiel war giftgrün und mit feinen Härchen übersät, die Blüte war hellrosa mit einem weissen Kern in der Mitte. Alec roch daran und musste niesen. „Hach immer das Selbe…“, meinte er und nieste erneut. Er rieb sich die Nase und schaute zum Himmel. Die Sonne schimmerte durch das Blätterdach und warf kleine Schatten auf den Waldboden. Dieser war bedeckt von Moos, alten braunen Blättern und kleinen gedeihenden Pflänzchen, wie zum Beispiel der hellrosanen Blume zwischen Alec`s Fingern.

Alec kippte zur Seite und liess sich ins feuchte Moos fallen. Einen Moment lang blieb er so liegen und begann nach einer Weile kleine Ästchen in seiner Handfläche zu zermalmen. Es pikste doch Alec war es egal. Er war geschafft vom harten Training und in seinen Adern pulsierte sein warmes rotes Blut.

 

-BUBUMMM-

Es wurde ihm kurz schwarz vor Augen und als er danach wieder was erkennen konnte, sah er nur noch eine Farbe: Rot. Spritzendes rotes Blut. Es war überall. Klebte an den Wänden, auf den Sitzen und am Boden. Die leuchtende Farbe schoss in Alec`s Augen, wurde nur durch den strömenden Regen etwas gemildert, floss über das junge männliche Gesicht, und sickerte die Frontscheibe eines Autos hinunter. Die Augen seines Vaters quollen hervor und hallender Schrei durchbohrte Alec`s Gehirn. Da war es wieder; Die schreckliche Erinnerung an den Unfall vor sieben Jahren.


Weiter mit Kapitel 3


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